Eine unvergessliche Reise nach Vietnam
Bevor in Vietnam die Regenzeit mit schwülheißer Luft begann, machten sich 22 Reiselustige aus Dipps und Umgebung auf in dieses touristisch wenig bekannte Land der Drachen, Paläste und Pagoden zwischen Ha-Long-Bucht und Mekon-Delta. Organisiert wurde die Reise vom Dippser Reisebüro Specht.
Wir erlebten ein zukünftiges Traumziel im Fernen Osten – ein Land voller Ursprünglichkeit und pulsierenden Lebens mit einfachen aber äußerst aufgeschlossenen Menschen.
Nach 30 Jahren Krieg gehört Vietnam noch zu den ärmsten Staaten der Welt, für viele Menschen ist der Alltag hart und entbehrungsreich. Jeder tut irgendetwas um zu überleben. Doch ist das Land auf dem Weg in eine Erfolg versprechende Zukunft: Seit der Einführung der Doi Moi, der vietnamesischen Perestroika, boomt die Wirtschaft, hat das Land seine außenpolitische Isolation überwunden. Vor allem die jungen Menschen orientieren sich zunehmend an ausländischen Einflüssen – viele Alte dagegen wenden sich den alten Traditionen zu und beleben die zahlreichen, inzwischen renovierten Tempel und Pagoden.
Die landschaftliche Reise, so schön wie die aufgehende Sonne über dem südchinesischen Meer und so spannend wie das bunte Treiben in den Städten und Dörfern, wo das Leben praktisch vor dem Haus auf dem Fußweg stattfindet, machen eine derartige Reise zum Erlebnis, das heute noch bezahlbar ist. Vietnam wird zukünftig mit den Pfunden seiner landschaftlichen Schönheiten, seiner alten Kultur und seinen gastfreundlichen Menschen wuchern …
Wie verlief die Reise?
Von Frankfurt/M. ging es mit Vietnam-Airlines in einer modernen B-777 in etwas über 10 Stunden nonstop nach Hanoi, der Hauptstadt des sozialistischen Staates. Wir besuchten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Ho Chi Minh-Mausoleum, Literaturtempel, Einsäulenpagode, Wasserpuppentheater, Altstadt u.v.m. und das nicht nur mit den landestypischen Cycios (Fahrradrikschas), sondern mitten durchs Leben auch zu Fuß…
Höhepunkt hier im Norden war die 3-stündige Bootsfahrt durch die berühmte Halong-Bucht, die „Bucht der herabgestiegenen Drachen“ mit ihren über 3000 Kalksteinfelsen im Meer. In Hue fuhren wir auf dem Parfümfluss zur unversehrt erhaltenen Thien-Mu-Pagode, besichtigten die Zitadelle mit Kaiserpalast sowie das luxuriöse Grabmal des Kaisers Tu Duc u.a.m.
Weiter ging es von Hue per Bus über den Wolkenpass nach Hoi An mit Besuch des Cham-Museums in Danang sowie die alte Handelsstadt Hoi An selbst, auch die Tempelstadt von My Son lernten wir nach einem kurzen Folklorekonzert kennen. Im Süden des Landes war ein weiterer Höhepunkt der Reise der ausführliche Besuch der führenden Handels- und Wirtschaftsmetropole Saigon mit ihren breiten Boulevards, der Kathedrale Notre Dam, der Hauptpost, dem Rathaus, der Oper, dem Ben-Thann-Markt und den unzähligen Motorrädern und Mopeds auf den teils überfüllten Straßen (die 8 Mio. Einwohner fahren 4 Mio. dieser Fahrzeuge, davon 50% ohne Fahrerlaubnis…), die unentwegt ein Hupkonzert „anstimmen“. Von Saigon aus war ein unvergesslicher Ausflug die Bootsfahrt auf dem Mekong-Fluss mit seinen breiten Delta-Armen bei Vinh Long (der Reisschüssel Vietnams) sowie der Besuch der Cu-Chi-Tunnel (dieses Tunnelsystem diente damals dem Viet Cong während des Indochinakrieges als unterirdisches Operationsgebiet).
Bei der Fülle der Reiseeindrücke kann nicht alles aufgezählt werden – nur soviel noch, dass zum Abschluss der Rundreise 3 Tage Relaxen in der wunderschönen Hotelanlage am Meer nahe der Stadt Phan Thiet auf dem Programm stand. Und wer da noch nicht genug hatte von Land und Leuten, konnte vor Ort noch fakultative Tagesausflüge zu weiteren landschaftlichen Besonderheiten buchen.
Einige von uns taten dies: so lernten wir rote Felsformationen kennen, besuchten herrlich weiße Dünen an einem Lotosblumensee und „wanderten“ zu Fuß im Wasser in einem canyonartigen Flusstal mit ganz toller Uferlandschaft…
Zwei Inlandflüge ermöglichten unserer Reisegruppe die räumlichen Dimensionen von Nord nach Süd schneller und bequemer zu überwinden. Die Unterkunft erfolgte in erstklassigen klimatisierten Hotels, was bei Temperaturen zwischen 35°C und 40°C notwendig ist, auch die vitaminreiche pflanzliche (Obst und Gemüse) und Fischkost ließ die Reise zu einem Erlebnis werden.
Vietnam-Airlines brachte uns schließlich von Saigon in knapp 12 Stunden zurück nach Frankfurt/M. und der Anschlussflug wieder nach Dresden, wo die organisierten Zubringerdienste nach dieser erlebnisreichen Tour zu Hause an der Haustür für uns die Reise enden ließen … Neugierig geworden?
Text: Heinz Wirrig