Flussgenuss an Mosel und Rhein

Reizezeitraum: 09. – 14. Oktober 2021

MS Carissima auf Mosel und Rhein

Ein Schiff mit Charme 

In Frankfurt geht es an Bord. Die Mannschaft nimmt am Kai das Gepäck entgegen und bringt es zu den Kabinen während die Gäste in kleinen Gruppen eingecheckt werden. Alles geht sehr geordnet zu und die Crew achtet sehr auf die Einhaltung der Coronavorschriften. Die Carissima ist nicht das modernste Schiff, aber eines mit Charme. Die Kabinen haben mit 14m² eine angenehme Größe und verfügen zum Großteil über Panoramfenster, die bei Bedarf geöffnet werden können. 2016/17 wurde das Schiff 1998 gebaute Schiff renoviert und strahlt eine familiäre Atmosphäre aus.

Frankfurt am Main

Richtig! Unsere Kreuzfahrt auf Mosel und Rhein startet in Frankfurt, so dass wir auch den Main noch ein kleines Stück entlang fahren. Doch bevor es so weit ist, bleibt noch etwas Zeit, um einen Spaziergang zum Römer zu unternehmen. Auch die „Brücke der Liebe“ oder wie der korrekte Name lautet „Eiserne Steg“ ist einen Besuch wert. Zurück an Bord begrüßen der Kapitän und seine Crew die Gäste. Und dann heißt es Leinen los!

Oh Mosella!

Unser Schiff hat moselseitig in Koblenz fest gemacht. Noch schickt der Herbst kalte Nebelschwaden über Mosel und Rhein, aber die Sonne hält dagegen. Zeit für einen kleinen Spaziergang durch Koblenz. Lautes Glockengeläut empfängt uns zum Sonntagmorgen in den engen Gassen der Altstadt. Während die Gläubigen in der Kirche sind, genießen wir die Ruhe der langsam erwachenden Stadt. Als erstes fallen uns die Koblenzer Kanaldeckel auf. Sie sind geprägt vom Koblenzer Schängel. Aber wer ist das? Ursprünglich wurden die Kinder aus deutsch-französischen Beziehungen als Schängel tituliert. Mittlerweile ist daraus eher die freundlich gemeinte Bezeichnung der Koblenzer Spitzbuben geworden und einer von ihnen spukte mir gerade auf die Schulter.  Es war die Springbrunnenfigur auf dem Platz vor dem Rathaus. Schabernack überall an der Stadt an Rhein und Mosel, denn auch Max und Moritz geben sich ein Stelldichein.

Deutsches Eck

Etwas gediegener geht es am Rheinufer zu. Hier reihen sich stattliche Villen aneinander, Kaiserin Augusta lässt grüßen und Europa versammelt sich am Deutschen Eck vor Kaiser Wilhelm I.
Wer einen der schönsten Ausblicke auf den Zusammenfluss von Vater Rhein und Mutter Mosel genießen möchte, sollte die Festung Ehrenbreitstein besuchen. Seit der Landesgartenausstellung 2011 erreicht man diese spektakulär mit einer der 16 Panoramakabinen der Seilbahn über den Rhein.
Doch uns zieht es weiter. Am frühen Nachmittag legt unser Schiff ab und wir fahren die Mosel hinauf vorbei an Cochem, Traben-Trabach … bis nach

Bernkastel-Kues

Neuer Tag neue Stadt. Noch etwas nebelverhangen begrüßt uns die Doppelstadt Bernkastel-Kues mit ein paar Regentropfen am Morgen. Während das Gros der Kreuzfahrtgäste mit Stadtführern durch die Gassen der mit Fachwerkhäusern bestandenen Altstadt bummelt und den Vormittag mit einer Weinprobe in der Winzerei Dillinger beendet, wandern wir hinauf auf dem Moselsteig nach Maria Zirl 300m über dem Moseltal und genießen nach Nebelauflösung traumhafte Ausblicke hinab auf die Moselschleife. Ein Gläschen Wein darf natürlich nicht fehlen. Diesen genießen wir mal wieder in der Ausflugsgaststätte „Zur eisernen Weinkarte“ am oberen Rand der Weinberge bevor es zurück an Bord der MS Carissima geht. Der Nachmittag dient der Entspannung. Gemütlich fährt unser Schiff die Mosel wieder hinab, passiert mehrere Schleusen und ein hübsches Weindorf reiht sich an das andere. Mit einem Glas Wein in der Hand, eingemummelt in die Decke liegen wir auf dem Sonnendeck und lassen die Landschaft an uns vorüber gleiten. Entspannung liegt in der Luft.

Cochem

Schon von weitem grüßt die stattliche Reichsburg hoch über der Stadt. In ihr wird die mittelalterliche Ritterzeit wieder lebendig und lebendig ist auch das Treiben in den Gassen der Altstadt mit kleinen Bars und Restaurants in denen man Moselwein oder einen leckeren Kaffee genießt. Zahlreiche Reste der alten Stadtmauern und Türme zeugen zudem von einer reichen Vergangenheit. Kulinarisch taucht man in die 200jährige Geschichte in der Historischen Senfmühle ein. Probieren wir uns voran vom Senf nach einem 200 Jahre alten Rezept über den Rieslingsenf bis hin zum Horst Lichter – Senf. Eine scharfe Sache!
Oder wie wäre es mit 15 Mrd DM? Diese lagerten gut getarnt ein Viertel Jahrhundert in einem Cochemer Wohngebiet und selbst die Nachbarn ahnten nichts von diesem Schatz. Neugierig geworden? Dann nehmen Sie sich 1,5 Stunden Zeit und treten Sie ein in den Bundesbank Bunker.
Gegen Mittag legt unser Schiff bei strahlendem Sonnenschein wieder ab. Die Weinberge der Mosel begleiten uns bis zur letzten Schleuse in Koblenz und genau da öffnet auch der Himmel seine Schleusen über uns. Trocken und warm sitzen wir jetzt bei Kaffee, Kuchen und leiser Musik in der Lounge während links und rechts die ersten Burgen des Rheintals auftauchen. Die Nacht verbringen wir mit unserem Schiff in Boppard.

Rüdesheim

Was fällt mir ein, wenn ich an Rüdesheim denke? Assbach Uralt, Hildegard von Bingen, Germania, Musikkabinett, Drosselgasse und Wein und genau in dieser Reihenfolge machen wir es! Strategisch günstig liegt unser Schiff nur ca. 1 km entfernt von den heiligen Hallen des Asbach Besucherzentrums. Wie wäre es also mit einer kleinen Verkostung nachdem man sich während einer kostenlosen Führung genau über den Brennvorgang und über das Unternehmen informiert hat? Vorher stehen wir staunend vor den Resten der einstigen Hindenburgbrücke, die früher an dieser Stelle beide Rheinufer miteinander verband.

Rheinsteig

Durch die Weinberge geht es jetzt bergan zur Abtei St. Hildegard. Die Weinlese ist bereits in vollem Gange. Hier wird maschinell gelesen. Es ist faszinierend zu sehen,wie die Maschine sich durch die Weinberge fortbewegt. Das Klappern der Weinerntemaschine verstummt als wir das Kloster betreten und ich bin verwundert, dass sich der Bau nicht als Zeugniss der Romanik sondern als neuzeitliches Relikt entpuppt. Die Benediktinerinnen leisten in der Abtei und im gut sortierten Klosterladen gute Arbeit. Viele Kleinigkeiten wie Produkte aus Dinkel, verschiedenes „Superfood“ und natürlich auch Kräuter werden angeboten.
Doch uns zieht es weiter. Es geht ein Stück weit entlang des Rheinsteigs zum Niederwalddenkmal mit der Germania, die hoch über dem Rheintal und Rüdesheim thront. Die Aussicht ist fantastisch und wem der Fußweg zu weit und zu beschwerlich ist, der kann entspannt mit der Kabinenbahn hinauf und wieder hinab fahren. Wir haben noch etwas Zeit bis zum Mittag und entscheiden uns, den Abstieg ebenfalls zu Fuß zurück zu legen. Doch bevor es so weit ist, genießen wir einen leckeren Riesling im Rebenhaus. In den Weinbergen auf dem Weg zurück in die Stadt wird jetzt per Hand gelesen. Saftige Trauben fallen in die Erntekörbe und genau pünktlich zur Mittagszeit sind wir wieder am Schiff.

Altstadt

Gestärkt und voller Tatendrang geht es zurück in die Stadt durch die Drosselgasse hinauf ins Musikkabinett mit den selbstspielenden Instrumenten aus drei Jahrhunderten. Interessant wäre auch das Foltermuseum, aber wir entscheiden uns dann doch lieber für einen guten Riesling aus dem und im Weingut Heinz Störzel.Eine schöne Kreuzfahrt neigt sich dem Ende entgegen.

MS Carissima Adieu

Heute ist es so weit und es heißt Abschied nehmen. Frankfurt hat uns wieder und wir treten die Heimreise an.
Mein Fazit: Eine Flusskreuzfahrt ist sicher oft für ältere Menschen die erste Wahl, aber auch für „jüngere“ Leute Ü50 oder noch jünger interessant, denn man ist in den einzelnen Häfen /Städten sehr flexibel und individuell unterwegs. Wo findet man sonst ein Hotel, dass ständig mit umzieht, wenn man eine neue Satdt erkunden möchte. Geführte Ausflüge sind möglich aber kein Muss wie man sieht und es ist sehr entspannend, die Landschaft an sich vorbei gleiten zu sehen und an Bord dem Müßiggang zu frönen.

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