Seit 1893 verbinden die Schiffe von Hurtigruten die Hafenstädte entlang der 2.400 Seemeilen langen norwegischen Fjordküste. Kein anderer kennt die Gewässer so gut wie die Hurtigruten Kapitäne. Sie waren es, die die ersten Seekarten zeichneten. Sie sind es noch immer, die die Küstenbewohner bei jedem Wetter mit Waren des täglichen Bedarfs und der Post versorgen.

Heute, mehr als 130 Jahre später, verkehren die modernen Postschiffe, ausgestattet mit maximalem Komfort und hohen Umweltstandards gerecht werdend, noch immer  fast täglich entlang der Küste. Noch immer werden sie von den Küstenbewohnern an den 34 Häfen freudig begrüßt und viele träumen davon, mindestens einmal im Leben diese Reise zu erleben.

Eine neue Ära beginnt

Während es noch vor 5 Jahren nur die einen originalen Hurtigruten – Schiffe gab, so hat sich mit zunehmendem Tourismus einiges geändert. Hurtigruten hat Konkurrenz bekommen und das nicht nur von einer zweiten norwegischen Reederei sondern auch aus dem eigenen Haus.

MS Otto Sverdrup heißt das Schiff, das seit drei Jahren ab/an Hamburg entlang der norwegischen Küste auf den Spuren der Postschiffroute verkehrt. Ein wenig ist es noch zu erkennen, MS Otto Sverdrup ist ein umgebautes und modernisiertes ehemaliges Postschiff. Unter dem Namen „Finnmarken“ befuhr das Schiff viele Jahre die traditionelle Route.

Doch worin bestehen die Unterschiede?

Liniendienst – Kreuzfahrt

Während Hurtigruten Das Original noch immer im Liniendienst Tag und Nacht Fracht und Passagiere zu den 34 Häfen transportiert und oftmals nur kurze Liegezeiten in den einzelnen Häfen hat, genießt der Gast der MS Otto Sverdrupp in einer Auswahl von teilweise exklusiv von Hurtigruten angesteuerten Häfen die Ursprünglichkeit Norwegens. Es bleibt mehr Zeit für Erkundungen und Ausflüge fernab der „normalen“ Kreuzfahrthäfen bekannter Reedereien. Außerdem befördert die MS Otto Sverdrup keine Fracht mehr. In jedem Hafen begleitet das Hurtigruten Expertenteam die Gäste auf den Erkundungstouren und verrät den einen oder anderen Geheimtipp.

Nachhaltigkeit

Im Liniendienst von Hurtigruten verkehren Postschiffe unterschiedlichster Generationen. Das derzeit älteste noch im Dienst befindliche ist die MS Vesteralen Baujahr 1983. Alle werden fortlaufend modernisiert und erfüllen hohe Umweltstandards. Bedingt durch die erst kürzlich erfolgte Modernisierung ist MS Otto Sverdrup Baujahr 2002 eines der umweltfreundlichsten Schiffe. Das kleine Hybridschiff setzt auf Nachhaltigkeit. Es nutzt Biokraftstoff und Landstrom und hat wie alle anderen Hurtigrutenschiffe bereits seit Jahren Einwegplastik von Bord verbannt.

Mahlzeiten

Die moderne norwegische Küche setzt auf allen Hurtigrutenschiffen auf Regionalität und saisonale frische Zutaten. Auf der MS Otto Sverdrup sind aber anders als bei Hurtigruten Das Original die Tischgetränke (Wasser, Softdrinks, Bier und Hauswein) bereits im Reisepreis inkludiert.

Gleich geblieben ist die lockere Bordatmosphäre. Es gibt weder Kleiderordnung, noch Trinkgeldregelung oder Animation. Trotzdem wird es den Gästen nie langweilig, den die vorbeiziehende Landschaft sorgt immer wieder für genügend Abwechslung und wer mag, kann außerdem sein Wissen über Land, Leute und Natur während der angebotenen Vorträge vertiefen.

Bordsprache und Abfahrtshafen

Da MS Otto Sverdrup direkt von Hamburg aus an die norwegische Küste in See sticht, Hurtigruten Das Original verkehrt immer ab Bergen, ist die Bordsprache Deutsch. So entfällt auf dem Schiff die Sprachbarriere.

Reisedauer

Auf Grund des Liniendienstes besteht für den Reisegast jederzeit die Möglichkeit von Bord zu gehen und die Kreuzfahrt in Teilstrecken zu absolvieren. Alternativ wird Hurtigruten Das Original bereits in zwei Teilstrecken nord- und südgehend oder traditionell als 12tägige Seereise angeboten. Das reicht bei MS Otto Sverdrup durch die beiden Reisetage von und nach Deutschland nicht aus. Hier dauert die Reise 15 Tage.

Wann ist die schönste Reisezeit?

Wenn man das nur so einfach sagen könnte. 4 Jahreszeiten – 4 Highlights

Der Frühling – Alles erwacht zum Leben und gigantische Wasserfälle rauschen in die Fjorde

Er dauert nur zwei Monate und führt die Reisenden aus einem Blütenmeer in Fjordnorwegen vorbei an von der Schneeschmelze anschwellenden Wasserfällen hinauf in den noch von Schneewänden gezeichneten Norden. Die Natur erwacht in ihrer ganzen Vielfalt zum Leben. Mit dem abschmelzenden Schnee beginnt die Blütezeit der arktischen Pflanzen, die Vögel kehren zurück und lassen das Herz von Vogelfreunden höherschlagen.

Der Sommer – Zeit des ewigen Lichts

Die Tage werden länger und die Mitternachtssonne taucht das Land in ein klares Licht. Die Norweger genießen diese Zeit in vollen Zügen. Die Hurtigrutenschiffe fahren in den berühmten Geirangerfjord und nördlich des Polarkreises geht die Sonne nicht mehr unter. Genießen Sie Königskrabben in Kirkenes oder beobachten Sie Seeadler und die farbenprächtigen Papageientaucher.

Der Herbst – Ein Farbenspiel

So kurz wie das Frühjahr ist auch der Herbst. Das Land taucht sich in verschiedene Gelb- und Rottöne.
Die klare Herbstluft intensiviert das Farbenspiel und erster Schnee bedeckt wie glitzernder Zucker die Berge im hohen Norden. Es ist die Zeit der ersten Nordlichter. Probieren Sie die leckeren Moltebeeren und beobachten Sie den Flug des Seeadlers.

Der Winter – Magische Nordlichter

Die Luft ist klar und frostig, das Land von Schnee bedeckt. Dick eingemummelt stehen Sie an Bord oder machen es sich in der Sauna gemütlich während eine stille Märchenlandschaft vorüberzieht. Doch das Highlight bilden die magischen Nordlichter. Sollten während ihrer Reise keine am Himmel tanzen, gibt es von Hurtigruten das Nordlichtversprechen und sie dürfen auf Kosten der Reederei noch einmal gen Norden reisen. Für Husky-Touren und Schneemobilfahrten ist das die richtige Zeit.

Fazit: Beste Reisezeit? Immer! Es kommt nur darauf an, was man erleben möchte.

 

 

Hurtigruten und die Postschiffroute - Eine Seereise mit Geschichte